617 | Um 6.20 Uhr bin ich wach.
Schmerz. Da ist er wieder. Gestern etwas übertüncht von der Hoffnung. Heute zeigt er sich. Der Schmerz. Die Realität. Sobald Josef wach ist, krampft er. Ohne das Notfallmedikament geht es nicht mehr.
read moreSchmerz. Da ist er wieder. Gestern etwas übertüncht von der Hoffnung. Heute zeigt er sich. Der Schmerz. Die Realität. Sobald Josef wach ist, krampft er. Ohne das Notfallmedikament geht es nicht mehr.
read moreDas ist die Hoffnung. Die Hoffnung, die sich festsetzt. Immer wieder kommt. Immer wieder da ist. Ohne die es wohl nicht gehen könnte. Ohne diese Hoffnung. Wie sollen wir sonst leben? Wie sollen wir sonst aushalten?
read moreJa, sage ich. Ja. Sie ist freundlich. Verabschiedet sich. Sie tut mir leid. Dass wir uns ihr zumuten. Sie uns aushalten muss. Aushalten, dass Josef vieles nicht kann. Nichts von dem kann. Auch das Atmen wird schwerer. Auch das Atmen.
read moreIch habe das Gefühl, alles zieht an mir vorbei. Ich spüre nur noch uns und Josef. Meine Energie reicht nur noch für uns. Nicht mehr für Auseinandersetzungen. Nicht mehr für intensive Kontakte mit anderen Menschen.
read moreEs ist schwer. Das Aushalten. Wir üben uns darin. Jede Stunde. Jeden Tag. Jede Woche. Monate. Jahre. Im Aushalten des Unveränderbaren. Das Aushalten. Josef. Wir üben das Aushalten. Bis wir wahre Meister sind. Im Aushalten.
read moreVielleicht bleibt es jetzt so? Mit Josef? Wie oft habe ich anderen Eltern im Kinderhospiz zugehört. Wie sie von solchen Krisen sprachen. Und dann hat sich ihr Kind doch stabilisiert. Auf einem schlechteren Niveau. Aber. Immerhin.
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