Author : Anne

593 | Der Wecker klingelt. Es ist 6.30 Uhr.

Dann gehe ich zu den Gästen. Zu jedem Einzelnen. Frage, ob ich sie berühren darf. Mir ist es ein Bedürfnis. Heute. Ihnen zu zeigen, ich bin wieder da. Denke an euch. Freue mich, euch zu sehen. Mit euch an diesem Tisch zu sitzen.

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592 | 7.30 Uhr. Ich bin wach.

Uli und ich. Wir setzen uns auf den Balkon. Schauen auf die Schule. Gehen ins Bett. Irgendwann. Müssen nicht auf den Nachtdienst warten. Müssen keine Rücksicht nehmen. Lassen die Türen auf.

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591 | Um 8.00 Uhr werde ich wach.

Kann ich mich auf das Sterben vorbereiten? Wie auf eine Geburt? Sterbevorbereitungskurs? Einatmen und Ausatmen. Vor Wochen hätte ich noch nicht einmal gewagt, so konkret daran zu denken. Nicht gewusst, wie ich die Gedanken aushalten soll.

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590 | Es ist 7.45 Uhr. Ich bin wach.

Wir atmen. Ganz viel. Frische Meeresluft. Schreien gegen das Meer. Fragen es. Nach dem Morgen. Dem Gestern. Kannst du uns helfen, Meer? Zu begreifen? Es rauscht. Rauscht wie Josefs Atem. Einatmen und Ausatmen. Danke, liebes Meer.

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589 | Der Wecker. Klingelt um 7.00 Uhr.

Dann gehen wir ans Meer. Klara rennt. Rennt. Rennt und rennt. Schreit. Weint. Ich fange sie ein. Versuche es. Sie kämpft. Mit mir. Mit sich. Sie ist voll. Voll von Gefühlen. Sie bahnen sich ihren Weg. An diesem Abend. Am Meer.

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588 | Um 6.30 Uhr klingelt der Wecker.

Vielleicht ist es moralisch zu verwerflich, zu wünschen, dass Josef sterben darf? Wenn sein Leben vorbei ist, darf er sterben. Muss nicht noch einmal wiederbelebt werden. Muss nicht an Maschinen leben. Vielleicht darf man das nicht denken?

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