Author : Anne

587 | Es ist 6.30 Uhr. Ich bin wach.

Die Pflegedienstleitung. Sagt. Ich muss das mit meinen Pflegekräften besprechen, ob sie sich das bei euch zutrauen. Uli. Sagt. Ist es für die Pflegekräfte freiwillig, ob sie zu uns kommen? Jetzt? Ja, sagt die Pflegedienstleitung.

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586 | Der Wecker klingelt. Es ist 6.30 Uhr.

Wir gehen spazieren. Zusammen. Halten es nicht mehr so gut aus. Immer in der Wohnung zu sein. Wollen raus. Mit den Kindern. Raus. Ins Leben. Noch mehr raus, je dichter das Sterben rückt.

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585 | Es klopft an der Tür. Ich bin hellwach.

Uli holt das Notfallmedikament. Draußen. Fängt es an zu gewittern. Nach 10 Minuten fällt Josef auf meinem Arm zusammen. Er hat keine Körperspannung mehr. Kein Zucken. Er schläft. Oder? Wo bist du, mein Josef? Wo?

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584 | Der Wecker klingelt. Es ist 6.30 Uhr.

Versprechen kann er es nicht. Ja, sage ich. Ich weiß. Versprochen kann nichts werden. Wir lachen. Und doch meine ich es ernst. Woher wissen wir, ob Josef noch leben wird? In 2-3 Monaten? Die Hilfsmittel brauchen wird?

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583 | Um 7.00 Uhr klingelt der Wecker.

Ich stelle mich zu Josef. An sein Bett. Streichele seine Locken. Küsse ihn. Flüstere ihm Liebesschwüre in sein Ohr. Bedanke mich. Für die Tage. Stunden. Wochen. Für all das, was er uns schenkt, unser Josef. Unser Sohn.

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582 | Der Wecker klingelt. Es ist 7.00 Uhr.

Klara ist glücklich. Das ist schön. Wie kann das gehen? Letzte Woche der Tod. Diese Woche das Glück. Das geht, denke ich. Das geht. Ich lerne von dir, mein Josef. Ich lerne von dir, meine Klara.

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