Author : Anne

581 | Um 6.30 Uhr klingelt der Wecker.

Ich rufe beim Bundesverband Kinderhospiz an. Sage, wir nehmen das Angebot an. Werden drei Tage ins Hotel fahren. Ohne Josef. Leider. Das ist gut, sagt sie. Dass sie das Angebot annehmen. Sie brauchen eine Pause. Ja, sage ich. Ja.

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580 | Der Wecker klingelt. Es ist 6.30 Uhr.

Ich fühle mich beschwingt. Meine Gedanken. Vielleicht war es eine von den Krisen. Davon wird erzählt. Die Kinder haben schwere Krisen und danach entwickeln sie sich. Vielleicht. Meine Gedanken und Gefühle schweben.

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579 | Ich bin wach. Schalte den Wecker aus.

Wenn ich allein bin mit Josef und er aufhört zu atmen. Dann mache ich alles. Hole den Notarzt. Die Ärztin sagt, die Eltern wollen das nicht. Das ist mir egal, sagt sie. Wenn ich allein bin. Gut, sage ich. Dann wirst du nicht allein sein.

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578 | Der Wecker klingelt. 6.30 Uhr.

Die Schwester sagt, sie fragt nach. Sie ist unsere Teamleitung. Wird sich kümmern. Sagt, sie ist bei uns. Sie. Wird Josef nicht reanimieren. Sie wird uns wecken. Sie, sagt sie. Sie ist dankbar für unsere Klarheit. Und Offenheit.

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577 | Gegen 2.00 Uhr wird die Atmung von Josef gleichmäßiger.

Wenn Josef nicht mehr atmet. Ich mit ihm allein bin, werde ich ihn reanimieren. Den Notarzt holen. Einatmen und Ausatmen. Das wollen wir nicht, sage ich. Wir wollen es nicht. Das ist mir egal, sagt die Schwester.

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576 | Ich bin wach. Schalte den Wecker aus.

Josef wird abgehört. Die Ärztin sagt, sie denkt, er wird sterben. In den nächsten Stunden. Ob wir uns das schon gedacht hätten, fragt sie. Nein, sage ich. Ich fühle es nicht. Tränen.

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