Author : Anne

451 | Um 6.30 Uhr klingelt der Wecker.

Ich bin bei Josef. Er wird wach. Ich inhaliere. Sauge ab. Nehme ihn aus seinem Bett. Lege ihn mir über meine Knie. Helfe ihm beim Atmen. Josef streckt sich. Fühlt sich unwohl. Ich nehme ihn auf den Arm. Halte ihn.

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450 | Der Wecker klingelt um 6.30 Uhr.

Josef schläft auf meinen Knien ein. Ich bleibe sitzen. Schaue aus dem Fenster. Auf den Hof. So ist das mit Josef. Im Hier bleiben. Nicht aufspringen können. Etwas tun. Was soll ich auch immer tun? Ist es nicht wichtig, hier zu bleiben?

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449 | Um 6.30 Uhr klingelt der Wecker.

Heute sind wir nicht unter Beobachtung. Das fühlt sich gut an. Wie Urlaub. Urlaub von den fremden Menschen in unserer Wohnung. Urlaub von Bewertungen. Von Rechtfertigungen. Diskussionen. Erklärungen. Antworten müssen.

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448 | Ich bin wach. Liege im Bett.

Unsere Entscheidungen werden in Frage gestellt. Oder sind wir fahrlässig, Uli? Haben wir nicht gut genug bedacht? Sind wir schlechte Eltern? Oder geht es um die Schwester? Um die Angst? Was ist, wenn Josef nicht mehr atmet?

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447 | Um 6.30 Uhr klingelt der Wecker.

Wir machen mit Josef einen Spaziergang. Einen kleinen Spaziergang. Ich ziehe meinen Josef an. Küsse ihn. Freue mich. Josef ist zu Hause. Bei uns. Wir sind zusammen. Uli trägt die Absauge runter. Ich trage Josef.

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446 | Es ist 6.30 Uhr. Der Wecker klingelt.

Wir brauchen unseren eigenen Raum, sage ich. Die Schwester ist erstaunt. Verwundert. Sagt, bei der anderen Familie war sie Teil der Familie. Hat mit dem Kind im Wohnzimmer gesessen. An den gemeinsamen Mahlzeiten teilgenommen.

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