Author : Anne

445 | Vor dem Weckerklingeln bin ich wach.

Ich spreche kurz mit der Hortnerin. Klara fügt sich gut ein, sagt sie. Gut, sage ich. Gut. Denke, oh je. Einfügen. Aufpassen müssen wir, denke ich. Auf Klara. Dass sie sich nicht zu sehr einfügt. Gefügig macht. Für uns. Für die Anderen.

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444 | Um 6.30 klingelt der Wecker.

Dann gehen wir über die Straße. Über den Hof. Die Treppe rauf und sind in unserer Wohnung. Es ist feierlich. Wir zeigen Josef sein Zimmer. Unser Wohnzimmer. Das Schlafzimmer. Klaras Zimmer. Die Badezimmer. Josef ist wach. Ganz wach.

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443 | Um 7.30 Uhr werde ich wach.

Im Gemeinschaftsraum brennt eine Kerze. Ein Bild ist aufgestellt. Von dem Kind. Von dem Kind, dass jetzt im Abschiedsraum liegt. Eine Blume steht daneben. Menschen kommen. Kommen und gehen. Nehmen uns kaum wahr.

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442 | Um 6.30 Uhr bin ich wach.

Die Schwester kommt zu uns. Sagt, sie hat ihm gerade ein Notfallmedikament gegeben. Josef hat gekrampft. Mir wird es schwer ums Herz. Die Krämpfe. Die blöden Krämpfe. Einatmen und Ausatmen. Wir müssen damit leben lernen, denke ich.

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441 | Ich bin wach.

Uli und ich erzählen von den Krisensituationen. Die unerwartet kommen. In denen gehandelt werden muss, weil Josef sonst erstickt. Erzählen von den Krampfanfällen. Zeigen ihr die Notfallpläne. Sie schüttelt ihren Kopf. Ich bin verwirrt.

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440 | Vor dem Weckerklingeln bin ich wach.

Sie kann uns nächste Woche schon ein Team zur Verfügung stellen. Ein Team ist frei geworden. Ein Kind ist gestorben. Am Montag. Sie hat mit den Kollegen gesprochen. Ab dem 18.2. könnte Josef nach Hause.

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