Author : Anne

335 | Es ist 6.50 Uhr. Ich werde wach.

Josef liegt in seinem Bett. Schläft. Herzfrequenz 130. Sauerstoffsättigung 95. Die Pflegedienstschwester sitzt bei ihm. Sagt, wir müssen reden. Ja, sage ich. Ja, sagt Uli. Sie sagt, ich traue es mir nicht zu. Mit Josef. Es tut mir leid.

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334 | Um 6.30 Uhr bin ich wach.

Diese Angst vor dem Verlust. Ist sie nicht berechtigt? Diese Angst? Nicht bei ihrem Papa, denke ich. Da nicht. Aber bei Josef. Ich frage, hast du Angst, meine Klara? Nein, sagt Klara. Gerade nicht.

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333 | Um 6.45 Uhr werde ich wach.

Uli und ich. Wir reden. Wir entscheiden. Was ich innerlich schon lange entschieden habe. Die Arbeit. Ich werde das Arbeitsverhältnis auflösen. Weil es nicht geht. Zusammen. Das Arbeiten in einem anderen Ort und unser Leben. Mit Josef.

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332 | Es ist 7.00 Uhr.

Josef atmet nicht so still und heimlich wie wir. Mit seiner Atmung zeigt er, dass er da ist. Mit seiner Atmung möchte er gehört werden, unser Josef. Ich streichele seine schönen Locken.

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331 | Um 6.00 Uhr klingelt der Wecker.

Und was sagen sie über die Schwester, frage ich. Naja. Sagt Uli. Die Schwester hat Angst. Traut es sich nicht. Zu. Sie hat gesagt, wenn sie ehrlich ist. Ist es ihr zu viel. Okay, sage ich. Es ist gut, dass sie ehrlich ist. Das ist gut.

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330 | Der Wecker klingelt um 6.00 Uhr.

Was ist wenn? Wenn die Schwestern nicht mehr kommen? Sie sich es nicht zutrauen mit Josef? Mit uns? Was ist dann? Zutrauen. Was ist dann? Wenn die Angst bleibt? Nicht weniger wird? Was ist dann? Bleiben wir hier? Warten? Auf was?

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