Author : Anne

323 | Um 6.00 Uhr bin ich wach.

Mein Josef schläft. Ich lege ihn vorsichtig in sein Bett. Herzfrequenz 122. Sauerstoffsättigung 96. Alles gut, denke ich. Alles gut. Wie lange noch? Ich traue der Ruhe nicht. Traue ihr nicht. Schiebe den Gedanken bei Seite.

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322 | Ich werde wach. Es ist 6.30 Uhr.

Wir erzählen ihr. Von der Wohnung. Wir nicht wissen, wie wir uns entscheiden sollen. Dann sagt sie. Stellen sie sich vor, wie sie sich fühlen werden, wenn sie in der Wohnung sind. Plötzlich ist es klar.

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321 | Um 6.45 Uhr werde ich wach.

Ich bitte um Hilfe. Weil es allein nicht zu schaffen ist. Spüre wieviel Überwindung es kostet. Um Hilfe zu bitten. Sich dabei nicht schwach und klein zu fühlen. Wie sensibel der Gegenüber sein muss, damit ich mich öffne.

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320 | Der Wecker klingelt. Es ist 6.30 Uhr.

Ich nehme Josef vorsichtig aus seinem Bett. Küsse ihn. Halte ihn. Spüre ihn. Seine Wärme. Seine Körperspannung. Die ganz anders ist. Als bei Klara. Ich küsse Josef immer wieder. Als müsste ich nachholen. Die letzten Tage nachholen.

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319 | Um 6.30 Uhr klingelt der Wecker.

Die Schwestern werden im Kinderhospiz an zwei Tagen geschult werden. In der palliativen Versorgung von Josef. Danke, sage ich. Danke. Vielleicht hilft die Schulung etwas. Zum Abbau der Ängste. Das hoffe ich, sagt sie.

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318 | Der Wecker klingelt um 6.30 Uhr.

Ich gehe ran. Die Pflegedienstleitung vom anderen Pflegedienst. Sie hat schlechte Nachrichten. Sie findet kein Personal. Kein Personal, das sich Josef zutraut. Es tut ihr leid.

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