257 | Der Wecker klingelt. Es ist 6.00 Uhr.
Wir umarmen uns. Das tut mir gut. Gehalten zu werden. Ganz kurz gehalten zu werden. Manchmal bin ich so müde vom Halten.
read moreWir umarmen uns. Das tut mir gut. Gehalten zu werden. Ganz kurz gehalten zu werden. Manchmal bin ich so müde vom Halten.
read moreWir laufen zum Strand. Es ist windig. Die Sonne kommt ab und zu raus. Es ist leer. Leer für einen Augusttag. Uli baut die Strandmuschel auf. Ich setze mich mit Josef in die Strandmuschel. Küsse ihn. Halte ihn. Sage, wir sind am Meer. Mein Bär. Das Meer.
read moreMorgen wollen wir mit ihm an die Ostsee, sagt Uli. Geht das? Ja, natürlich geht das. Es ist ihr Kind, sagt die Palliativschwester. Das ist schön, dass sie mit ihm an die Ostsee fahren.
read moreDas Gefühl ist merkwürdig, jemand in seiner eigenen Wohnung zu stören. Jemand Fremden. Jemand, der nicht zur Familie gehört. Zu stören. In seiner eigenen Wohnung. Mit seinem eigenen Kind. Einatmen und Ausatmen.
read moreIch kuschele mich an Klara. Wie gleichmäßig sie atmet. Wie warm sie ist. Wie anders sie sich anfühlt als ihr Bruder. Wie anders sie ist. Ich schlafe ein.
read moreWir sind still. Dann sage ich, Josef hat sich gestreckt. In der Nacht hat er sich bewegt, hat die Schwester beobachtet. Ich habe gleich an Krämpfe gedacht. Ich schäme mich, weil ich gleich an Krämpfe gedacht habe.
read more