209 | Der Wecker klingelt um 5.30 Uhr.
Josef wird wieder wach. Ich inhaliere ihn. Sauge ihn ab. Zusammen essen wir Abendbrot. Vor dem Fernseher. Fußball-WM. Deutschland gegen USA. Ich gebe Josef seine Abendmilch. Er schläft bei mir ein.
read moreJosef wird wieder wach. Ich inhaliere ihn. Sauge ihn ab. Zusammen essen wir Abendbrot. Vor dem Fernseher. Fußball-WM. Deutschland gegen USA. Ich gebe Josef seine Abendmilch. Er schläft bei mir ein.
read moreJosef ist wach geworden. Die Schwester inhaliert ihn. Saugt ihn vorsichtig ab. Bei jedem der Dinge, die sie macht, spricht sie Josef an. Sagt, Josef, ich sauge dich jetzt ab. Das ist schön. Sie nimmt ihn als Mensch wahr. Als Mensch. Als Mensch.
read moreDann fragt sie mich, ob ich (hätte ich gewusst, wie es jetzt mit Josef ist) Josef trotzdem so gewollt hätte. Ob ich zu meiner Entscheidung stehe. Damals. Kurz nach seiner Geburt. Auf der Neonatologie.
read moreIch setze mich auf die Terrasse. Spüre meine Anspannung. Immer auf dem Sprung. So fühle ich mich. Immer zur Stelle, wenn etwas ist. Josef wird wieder wach. Ich gehe sofort zu ihm.
read moreNach dem Frühstück gehen wir spazieren. Hinten am Feld entlang. Ich trage Josef. Ganz dicht bei mir. Möchte es wieder gutmachen. Ihn bei mir haben. Ganz dicht. Den Schmerz nehmen. Die Ohnmacht nehmen. Das Gefühl, ausgeliefert zu sein.
read moreEs geht ihm besser. Unserem Josef, sage ich. Wir können durchatmen. Heute mal durchatmen. Jetzt durchatmen. Wissen nicht, wie lange wir Zeit haben. Zum Durchatmen. Ja, sagt Uli. Ja.
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