191 | Der Wecker klingelt um 6.30 Uhr.
Ich frage nach der Nacht. Die Schwester sagt, Josef hatte gegen 4.00 Uhr einen Sauerstoffsättigungsabfall auf 75. Er war zyanotisch. Blau. Sie hat ihn abgesaugt. Dann war es wieder gut.
read moreIch frage nach der Nacht. Die Schwester sagt, Josef hatte gegen 4.00 Uhr einen Sauerstoffsättigungsabfall auf 75. Er war zyanotisch. Blau. Sie hat ihn abgesaugt. Dann war es wieder gut.
read moreDie Tränen. Um Josef. Der Abschied. Davon, dass ich das nicht erleben werde. Nicht erleben werde, wie er läuft, wie er spricht, wie er lacht. Das alles werde ich nicht erleben.
read moreMein Gefühl ist so stark. Es sagt: Nein. Die Schwester. Allein mit Josef. Den ganzen Tag. Das geht nicht. Das geht nicht. Geht nicht. Geht nicht. Oder doch?
read moreIch bringe Klara ins Bett. Lese ihr vor. Ein Chaos ihr Zimmer. Ein wunderbares Kinderchaos. Es war so schön heute, sagt sie. Wir umarmen uns lange. Das ist schön, meine Sonne. Ich mache ihr das Hörspiel an.
read moreWas ist, wenn man aus dem Leben herausfällt? Das für andere Menschen weiter geht? Die Regeln nicht mehr gelten, die für andere gelten? Was dann?
read moreDas Telefon klingelt. Der Sauerstoffmann. In einer halben Stunde ist er da. Gut, wir auch. Um 12.30 Uhr klingelt es. Der Sauerstoffmann. Er hieft die Sauerstofftonne mit der Sackkarre die Treppe hinunter. Unten höre ich es zischen. Die Tonne wird gefüllt.
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