664 | Es ist 6.15 Uhr. Ich schalte den Wecker aus.
Ich spüre die Hilflosigkeit. Auf beiden Seiten. Lasse es so sein. Versuche nicht aufzulösen. Was nicht aufzulösen ist. Lasse uns sein. Sie. Mich. Josef. Uli. Klara. Einatmen und Ausatmen.
read moreIch spüre die Hilflosigkeit. Auf beiden Seiten. Lasse es so sein. Versuche nicht aufzulösen. Was nicht aufzulösen ist. Lasse uns sein. Sie. Mich. Josef. Uli. Klara. Einatmen und Ausatmen.
read moreEs geht darum, Josef ernst zu nehmen. Anzunehmen. Josef ist krank, sage ich. Schwer krank. Ja, sagt sie. ABER. Sie kennt andere Kinder, die leben auch noch. Josef ist Josef, sage ich. Josef ist Josef.
read moreUm was geht es? Um Macht? Ohnmacht? Angst vor dem Tod? Um Deutungshoheiten? Über unser Leben? Unsere Entscheidung für Josef? Wie sehr muss ich mich noch anpassen? Wie sehr noch? Wie kann ich mich schützen? Noch mehr?
read moreIch inhaliere Josef. Die Schwester saugt ihn ab. Sie wirkt erschrocken. Sagt, so etwas kennt sie nicht. Ich bin müde. Vom Erklären. Erkläre dennoch. Erkläre, was ich nicht erklären kann. Was so ist. Ist wie es ist.
read moreSie sagt, Josef. Er ist anders. Immer anders. Aufmerksam muss ich mit ihm sein. Ja, sage ich. Danke, sagt sie. Dass ihr da seid. Dass wir so gut miteinander. Ja, sage ich. Ich bin dankbar und so froh, dass du da bist.
read moreJosef schläft ein. Ich lege ihn auf das Lagerungskissen. Setze mich zu ihm. Lege meinen Kopf neben seinen. Spüre seinen Atem. Seine Anstrengung. Die Kraft, mit der er atmet. Wieviel Kraft es ihn kostet.
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