, Zu Hause 2
Klara schreibt über ihren ersten Schultag, vier Tage nach Josefs Tod.
Mein Wecker klingelt um 7.07 Uhr. Ich stehe auf. Ziehe mich an. Ich gehe in die Küche. Die Wohnung wirkt so leer ohne Josef. Am Küchentisch sitzen Mama und Papa, sie haben mir Frühstück gemacht. Mama fragt mich, wie ich geschlafen habe. Gut sage ich.
Ich mache mich fertig, putze die Zähne und ziehe meine Schuhe und Jacke an. Ich bin aufgeregt. Mama gibt mir meine Schultasche. Ich warte, bis Mama und Papa sich angezogen haben. Dann gehen wir los zur Schule. Ich kann es kaum erwarten. Wir stehen vor dem Klassenzimmer. Kann es nicht abwarten.
Ich öffne die Tür. Zwei Kinder gucken mich an und sagen Hallo. Die anderen sind beschäftigt. Ich sehe ein neues Mädchen, sie kommt aus der Mongolei. Alles stehen um sie rum und bombardieren sie mit Fragen.
Meine Lehrerin kommt auf uns zu. Sie redet irgendwas, ich höre nicht wirklich zu. Nicke nur. Ich setzte mich an meinen Platz. Es klingelt, der Unterricht fängt an. Die Lehrerin sagt etwas über Josef. Ich komme nach vorne, zeige Fotos. Ich setze mich wieder.
Meine Sitznachbarin flüstert mir zu, sie würde an meiner Stelle jetzt weinen. Ich ignoriere sie, aber ich bin verletzt und denke mir, wieso? Wieso sollte ich jetzt weinen? Der Unterricht geht weiter.
Letzte Stunde Religion. Endlich. Ich erzähle ein bisschen. Nicht viel. Sie haben eine Kerze für Josef gemacht. Danke. Der Unterricht geht weiter.
Nach der Schule gehe ich zur Kabarett AG. Ich sage der Lehrerin, mein Bruder ist gestorben. Sie fragt mich, ob ich noch weitermachen möchte. Mit der AG. Ich sage, ja sowas tut mir jetzt gut. Nach der AG gehe ich Nach Hause. Die Wohnung ist so still ohne Josef. Mama und Papa sitzen auf dem Balkon. Sie fragen mich wie es in der Schule war ich erzähle von dem was das Mädchen gesagt hat. Gehe in mein Zimmer. Höre Hörspiel. Wir essen Abendbrot. Schauen fern. Papa bringt mich ins Bett macht ein Hörspiel an. Gute Nacht.
Zuletzt aktualisiert am: 07.10.2019